Karneval in Venedig

Wohin man auch sieht. Überall ist die Welt momentan im Karnevals-/Faschingsfieber. Da wird gefeiert und geschunkelt und getanzt. Auf den mehr oder weniger großen Bühnen, versuchen sich Menschen daran, das Publikum mit ihren Späßen zu unterhalten. Karneval bedeutet Ausnahmezustand, sich ganz den Freuden hinzugeben und den Alltag zu vergessen.

Für mich ist ja die schönste Art Karneval zu feiern, der, wie er einst in Venedig zelebriert wurde. In prächtigen Gewändern und mit kunstvollen Masken verkleidet zogen/ziehen dort die Menschen durch die Lagunenstadt. Heute eher eine Touristenattraktion, war früher die ganze Stadt in heller Aufregung. Die Wurzeln des Venezianischen Karnevals gehen bis in das Jahr 1094 zurück und erreichte seinen Höhepunkt, wie sollte es auch anders sein, in der Zeit von Giacomo Casanova.

Auch die Romantik kommt nicht zu kurz.

Leider endete die Leidenschaft der Venezianer abrupt, mit der Eroberung der Küstenstadt durch die Truppen Napoleons. Dieser wollte einen geordneten Karneval unter der Federführung Österreichs, was daraus resultierte, dass ab diesem Zeitpunkt der Karneval von den Einheimischen boykottiert wurde.

Napoleon die alte Spaßbremse hat wieder alles verdorben!

Erst mit dem Einsetzen des Tourismus lebte diese Tradition durch Künstler und Vereine wieder auf, hat es aber leider nie mehr geschafft, die ganze Bevölkerung einzubinden. Schade eigentlich!

Der Karneval in Venedig ist trotzdem immer eine Reise wert, weil er trotz allem Kommerz immer noch seine ganz eigene Ausstrahlung behalten hat. Die Pracht der Kostüme und die Kulisse der Stadt sind absolut einzigartig und traumhaft schön.

Höhepunkt des Karnevals ist übrigens am Aschermittwoch die Prämierung des schönsten Kostüms auf dem Markusplatz. Nette Randgeschichte hierzu ist, dass bei den letzten sieben Prämierungen der erste Platz fünfmal an deutsche Karnevalisten ging.